Die Verkündung der Schwangerschaft

Die eigene Schwangerschaft zu verkünden ist wohl eins der aufregendsten (und manchmal auch schwierigsten) Kapitel des ersten Trimesters. Da wartet man voller Ungeduld, Angst und Vorfreude darauf, dass die ersten 12 Wochen endlich rum sein mögen, verbirgt seinen Bauch auf Teufel komm raus vor neugierigen Blicken, nur um dann vor der Frage zu stehen: Wie sag ich’s denn jetzt dem Rest der Welt?

Beim ersten Kind läuft alles noch easy. Soweit man alterstechnisch oder partnertechnisch nicht völlig aus der Reihe tanzt, nimmt das Umfeld die Verkündung der Schwangerschaft zumeist mit großer Freude auf. Da werden vielleicht verstohlen erste Tränchen vergossen ob des Enkelchens oder die große Babyparty von Geschwistern oder Freunden geplant. Bei Nummer 2 ist die Freude ebenfalls groß. Bei Nummer 3… nun ja, da spalten sich die Gemüter. Kann sein, dass man sich bei Nummer 3 schon den ein oder anderen komischen Kommentar gefallen lassen muss.

Bei mir gab’s Nummer 1 und 2 im Doppelpack: Zwillinge. Rabattaktion sozusagen: Zahl 1, nimm 2 oder so. Demnach gab’s die ersten komischen Blicke schon recht bald, als Nummer 3 sich bereits nach wenigen Monaten spontan auf den Weg machte. Bei Nummer 4 hatte ich dann gehörig Bauchschmerzen – und tatsächlich war ICH es, die Tränen bei der Verkündung vergoss, weil ich mir geradezu ausmalte, was in den Köpfen der Familie so vor sich ging. Großfamilie! Nicht mehr üblich heutzutage, und als Großfamilie wird man grundsätzlich komisch beäugt. Aber nun die Nummer 5? Die ja sogar mich völlig überrumpelte, und das in einem kaum ungünstigeren Moment meines Lebens, in der die Familienplanung eigentlich längst abgeschlossen und der Fokus wieder auf der Karriere liegen sollte?

Positiver Schwangerschaftstest

Ostern – der besondere Moment

Meine 12 kritischen Wochen hatte ich Mitte März erfolgreich hinter mich gebracht, und auch der Schock über dieses kleine Wunderküken in meinem Bauch hatte sich gelegt. Die großen Geschwister nahmen die Überraschung wie erwartet mit purer Begeisterung auf. Für den Rest mussten wir uns schon etwas mehr als nur das Zeigen eines Ultraschallbildes überlegen. Da Ostern nicht weit war, schien das ein günstiger Moment.

Meine Überlegungen:

  • Ein süßes Bild mit meinem deutlich runderen Bauch, um den eine Schleife gebunden war und dem Kommentar: „Da hat der Osterhase uns ein besonderes Ei ins Nest gelegt“. In meiner Fantasie war dieses Bild im Idealfall in so einem zart pastellfarbenem Ton, mit perfekt drapiertem Hintergrund und noch perfekterer Schleife, und dann ganz romantisch mit den Händen des Partners in Herzform auf dem Bauch. Nur: Ich bin kein Fotoprofi, kein Influencer und kein Instagram-It-Girl. Bei mir sehen Fotos nicht gestylt aus, sondern chaotisch. Von der richtigen Farbgebung hab ich keine Ahnung und zum Schleifenbinden keine Geduld. Mein Foto würde eher so aussehen, wie wenn Celeste Barber die tollen Selfies der Stars auf ironische Art und Weise zu kopieren versucht. Nur mit weniger Likes.
  • Zweite Möglichkeit: Ein Osternest für die Großeltern basteln. In hübschen Körbchen liegen auf saftig-grünem Ostergras fünf zart pastellige Eier, und auf jedem eine Nummer. Unter der Nummer der Name und das Geburtsdatum des jeweiligen Kindes. Und auf Nummer 5? Da stünde ein Fragezeichen und der Entbindungstermin des Babys. Problem: Omas und Opas wohnen nicht direkt um die Ecke. Den einen könnte man mit einem Zeitfenster von knapp einer Stunde noch ein Osterkörbchen persönlich vorbeibringen, bei den anderen ginge das nicht. Aber wenn ich per DHL, Hermes und Co. einen Osterkorb per Post verschicke, dann kommt bei deren Wurf- und Transporttechniken womöglich eher Rührei an.
  • Aber dann fiel mir noch etwas anderes ein! Wenn doch die anderen Kinder schon „geschlüpft“ sind, macht das mit dem Ei nicht allzu viel Sinn. Ich müsste ja eher 4 Küken plus ein Ei verschicken. Nur: Im Lockdown wenige Tage vor Ostern durch Geschäfte zu tingeln, um irgendwo acht ansehnliche Deko-Küken – am besten aus Plüsch, da unkaputtbar – zu finden, erschien weder verlocken noch besonders sinnvoll. Und die Schwierigkeit, es dann noch pünktlich zu verschicken, blieb ja trotzdem.
  • Aber all das brachte mich auf die finale Idee: Ein Video! Beide Omas und Opas verfügen über Whatsapp oder Messenger und sind damit für Videos empfänglich. Bastelmaterial befand sich noch genügend im Haus, die Kids basteln sowieso mit Eifer und schnell geht’s auch. Also ging es los! Aus buntem Tonpapier schnitt ich fünf große Eier aus. Vier davon verloren ihre obere Kappe, denn die Küken waren ja schon geschlüpft. Das letzte bekam die hübsch drapierte Schleife um, die ich zwar nicht instagramtauglich binden, aber videotauglich malen kann. Alle Kinder verzierten mit Leidenschaft ihr ganz persönliches „Schlüpf-Ei“ mit „Schlüpf-Nummer“, und dann ging’s raus ins Grüne zum Video-Dreh. Was dabei rausgekommen ist? Seht ihr hier:
Schwangerschaft verkünden Ostern

Hattet ihr auch tolle Ideen, eure Schwangerschaft zu verkünden? Erzählt mir davon in den Kommentaren!

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